Mittwoch, April 01, 2020

Bedingungsloses Grundeinkommen und Corona

Bedingungsloses Grundeinkommen und Corona

In diesem Beitrag geht es nicht um Corona als die Virengefahr, sondern nur um den Zeitaspekt dieser Pandemie, um hier und jetzt ein neues Sozialmodell für  alle Betroffenen zu unterstützen:
das Grundeinkommen!  


Die Infektionswege zwischen Virus und Volkswirtschaft sind kurz. Corona kennt die Abkürzungen. So beginnt Gabor Steingart sein Newsletter-Morning-Briefing am 24.03.2020 ( https://www.gaborsteingart.com/newsletter-morning-briefing/corona-heftiger-als-weltwirtschaftskrise-von-1929 ). Zwar bezieht er diesen Ansatz auf die Aussagen, dass die kommende Weltwirtschaftskrise weltweit bis zu 24,7 Millionen Jobs kosten könnte – so die International Labor Organisation in Genf.

Doch damit verbunden sind auch die Flickwerke der Politik im Sozialbereich, um Ängste und Unsicherheiten zu nehmen.

Als soziale Kaschierungen sind hier vor allem die Notregelungen der Bundesregierung (Beschluss vom 23.03. - noch Bundesrats-Zustimmung am 27.03) zu sehen:

-      Konjunkturelles Kurzarbeitergeld gegen Massenarbeitslosigkeit
- gezahlt durch die BfA: 60%, /bei Kindern 67%
- weiter Erstattung der Sozialbeiträge an Unternehmen,
- Kurzarbeitergeld, wenn 10% der Beschäftigten vom Arbeitsausfall betroffen (bisher 1/3);
- bei Anträgen: Aussetzung der Vermögensprüfung und Höhe der Wohnungsmiete
- bis zu 1,2 Millionen zusätzliche Grundsicherungsbezieher
- bis zu 10 Milliarden € Mehrkosten)

-      Soforthilfe 2020“ – Finanzspritzen für 3 Monate
- gezahlt durch die Bezirksregierungen (?)
- für Kleinbetriebe, Freiberufler und Solo-Selbstständige
- 9.000 Euro: bis zu fünf Beschäftigte (Bundesmittel)
- 15.000 Euro: bis zu zehn Beschäftigte (Bundesmittel)
- 25.000 Euro: bis zu fünfzig Beschäftigte (NRW-Landesmittel)

Beruhigt das die Betroffenen und nimmt Ihnen die Angst vor der Zukunft? Nach welchen Zeiträumen wird das (Arbeits-)Leben wieder „normal“ verlaufen können?


Hier würde den Betroffenen und der Politik vor dem Hintergrund der augenblicklichen Existenzsorgen und der kommenden Arbeitslosenzahlen eine neue Unterstützung, das sozialverträgliche bedingungslose Grundeinkommen, helfen!

Das Grundeinkommen wäre – zum Beispiel als erst einmal sechs-monatiges Modell – die Möglichkeit eines Neubeginns der Sozialpolitik: Losgelöst von den heutigen Sozialhilfen und -versicherungen, die im Laufe der Zeit aus den Arbeitnehmer-Unterstützungen zu Zeiten der ersten industriellen Revolution angedacht und
entstanden sind – nur modernisiert als Flickwerk mit hohem bürokratischen Aufwand (Kurieren der Symptome bei Übersehen der Ursachen): nur auf den Druck der Gesellschaft über ein Jahrhundert hin.

Basis einer zukünftigen Vorsorge für alle Personen in der Gesellschaft  (Studierende, Arbeitgeber, Arbeitnehmer, Arbeitslose, Kinder und Rentner) darf  sich nicht mehr wie bisher nur auf die Arbeitnehmer beziehen!


Dieses haben zum Glück viele augenblicklich Betroffene erkannt!

So fordern 409.500 Unterzeichner wegen der Corona-Krise in einer an Bundesfinanzminister Olaf Scholz und Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier gerichteten E-Petition die Einführung eines bedingungslosen Grundeinkommens für sechs Monate (Stand:27.03.2020).

Diese Aktion unterstützen wir – wie der Verein „Mein Grundeinkommen“ und die Initiative „Expedition Grundeinkommen – gern!

Online-Petitionen auf freien Internetplattformen haben allerdings keine rechtliche Verbindlichkeit vor Petitionsausschüssen.

Besonderer zusätzlicher Ausdruck möglich:
Auszug aus dem Buch "Koch, Bedingungsloses Grundeinkommen - Antwortauf den sozialen Umbruch"

6 Kommentare:

  1. Wie stehen Sie / steht ihr zu einem solchen zeitbegrenzten Grundeinkommens-Modell?

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  2. Ja, ich bin für ein zeitbegrenztes Grundeinkommen. Dieses dürfte pro Person allerdings
    nicht unter 1200 Euro liegen. Vielleicht könnte man in diesen sechs Monaten erneut die
    Diskussion um das G.E., diesmal aus einem anderen Blickwinkel, aufnehmen.
    Petronella

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  3. Dies ist der dritte Versuch eine Meinung abzusetzen.
    Ein Grundeinkommen ist sicher eine sinnvolle Sache, bedingt aber sicher eine Vorlaufzeit von mindstens 1 Jahr ... also vorbereiten für die nächste Pandemie.

    Wir sprechen zZ viel von den vorlaufenden Kosten, die so viele juristische und natürlich Personen, bis hin zu dem kleinen Arbeiter weh tun. Wo auf der einen Seite Kosten sind, sind auf der anderen Seite da, wo die Kosten zu Einnahmen generieren. Wäre es sinnvoll den Gedanken auch anzudenken, auf alle bebauten (bebaufähigen) Grundstücke eine ZwangsHypothek (von 10 - 50% vom G-Wert) einzutragen. Auch dieses Klientel muss an der Pandemie-Bewältigung mittragen !!!

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  4. Spiegel Kultur: Eine wunderbare Streitschrift zum bedingungslosen Grundeinkommen:
    Bedingungsloses Grundeinkommen – Was soll der Geiz?
    https://www.spiegel.de/kultur/bedingungsloses-grundeinkommen-was-soll-der-geiz-kolumne-a-e2603cc3-73b7-4d25-9423-473309db8577

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  5. Veröffentlichung mit der Erlaubnis und aufgrund der Bitte von "H.B.":

    Das „Bedingungslose Grundeinkommen“ war ein Kind der postmateriellen Wohlfühlgesellschaft. Die Zeit für soziale Wohltaten dieser Art sind nun, bedingt durch die finanziellen Herausforderungen der Corona-Krise, leider vorbei. Kühl denkende Krisenmanager werden mittel- bis langfristig über nationale und europäische Staatshaushalte entscheiden.
    Virus-Angst, Existenzsorgen und das Schreckgespenst der heraufziehenden Rezession verdrängen die bisher leidenschaftlich geführte Diskussion um das bedingungslose Grundeinkommen aus den Köpfen der Bürger . Das bedingungslose Grundeinkommen wird sowohl auf nationaler als auch auf europäischer Ebene der Corona-Krise zum Opfer fallen. (H.B.)

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  6. Veröffentlichung mit der Erlaubnis und aufgrund der Bitte von "Petronella"
    Anstatt das B.G. Opfer der Corona-Krise werden zu lassen, sollte gerade letztere mit ihren großen wirtschaftlichen Schwierigkeiten und "Verwerfungen" Anlass zu einer erneuten, diesmal ernsthaften und mutigeren Auseinandersetzung mit dem B.G. geben.
    Und bitte n i c h t wieder:
    Wiewollensiedasdennfinanzieren?
    Dagehtjakeinermehrarbeiten!
    Werholtdenndannnochdenmüllab?
    Dannwerdendieleistungsträgerabwandern. <
    Petronella

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